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Der Golf von Guinea, Epizentrum der globalen Piraterie

Die Piraterie nimmt im Golf von Guinea zu. Die Entführer der 17 ukrainischen, russischen und philippinischen Seeleute, die am 15. August an Bord zweier Schiffe vor Douala entführt wurden, kontaktierten die Reeder.

Seit Beginn des Jahres vor Kamerun wurden sieben Piraterieangriffe gemeldet, fünf davon leider erfolgreich für Piraten. Die spektakulärsten Fälle fanden am 15. August statt. Gut geplante kriminelle Operationen, so die Leiterin der deutschen Seemannsmission in Douala:

"Schockierend ist, dass es zwei Schiffe gleichzeitig waren, die Seite an Seite vor Anker lagen. Sie entführten acht Matrosen auf einem Schiff und neun auf dem anderen. Auf einem haben sie sogar das Feuer eröffnet."

Diese Verbrechen auf See verbreiteten sich im Golf von Guinea, dem gefährlichsten Meeresgebiet der Welt. 2018 wurden weltweit 201 Piraterieakte registriert, verglichen mit 180 im Jahr 2017 und 78 Anschlägen in der ersten Jahreshälfte 2019, davon eine große Mehrheit im Golf von Guinea, so das International Maritime Bureau.

Reeder im Golf von Guinea rüsten sich mit viel Mut, sagt Silvie Boyd: "Was der Reeder nach einem Angriff tut, ist, die entführten Seeleute nach ihrer Freilassung heimzuschicken zu ihren Familien und andere, neue Seeleute einzusetzen. Sie lassen den Seeleuten mit Glück eine Urlaubsphase Zeit um sich auszu ruhen und neue Kraft und wieder Mut zu schöpfen wieder an Bord zu kommen. Anfang letzter Woche hatte ich die Gelegenheit, mit dem Kapitän zu sprechen, der im April von nigerianischen Piraten entführt wurde und nun 3 Monate später einen neuen Vertrag auf demselben Schiff ableistet", erklärt die Seemannsdiakonin der Deutschen Seemannsmission von Douala.

Viele Reedereien sind wegen der Unsicherheit auf See zunehmend besorgt über den Golf von Guinea. Ein ukrainischer Kapitän verriet, dass der Schiffseigener beschlossen habe, Douala nicht mehr anzufahren, sondern nur noch in Angola anzulegen.

Piraterie im Golf von Guinea scheint eine Erweiterung des internationalen Terrorismus zu sein, so Yves Ekoue Amaizo, der Direktor der Afrozentrik-Denkstätte:
"Sind das nur Piraten von außerhalb Afrikas? Nein, es ist sehr wahrscheinlich, dass viele dieser Piraten in erster Linie Afrikaner sind. Sie arbeiten nicht unbedingt für sich selbst, vielleicht für andere Gruppen. Wir denken an al-Qaida. Aber sind sie nicht auch ehemalige Offiziere, die die Armee verlassen haben, nur um Geschäfte zu machen? Und das ist ein weiteres grundlegendes Problem, denn wenn es zu viele Angriffe gibt, fahren die Boote nicht mehr zum Zielhafen. Dies ist beispielsweise der Fall zwischen Nigeria und dem Tiefseehafen Togo."

Yves Ekoue ist daher der Ansicht, dass der Golf von Guinea der Sicherheit im Seeverkehr bisher keinen Vorrang eingeräumt hat:

"Meiner Meinung nach gehen die meisten Haushalte der afrikanischen Regierungen in Richtung nationale territoriale Sicherheit und damit Bodensicherheit und weniger in Richtung See- oder Luftsicherheit. Mehr als 80% der Sicherheitsbudgets richten sich in ersten Linie auf Bodensicherheit, See- und Luftsicherheit werden nahezu ausgeklammert aus dem Sicherheitskonzept/vernachlässigt in den meisten Sicherheitskonzepten. Es fehlt einfach das Bewusstsein, dass der größte Teil des Handels in Afrika auf dem Seeweg stattfindet. Indem die afrikanischen Staaten diese Bemühungen nicht unternommen haben, haben sie einen ungesicherten Raum geschaffen."

Zuletzt hörte ich, dass die 17 Seeleute (drei Russen, neun Ukrainer und neun Philippinen), die am 15. August vor Douala entführt worden waren, angeblich noch am Leben waren, sich aber eine Woche später immer noch in Gefangenschaft befanden, wie der deutsche Reeder MarConsult Schiffahrt, Eigentümer eines der beiden angegriffenen Boote, mitteilte. Das deutsche Schiff des Reeders verließ am Dienstagabend, den 20. August, die kamerunischen Gewässer, während das zweite Schiff, das von einem griechischen Reeder gechartert wurde, zu Untersuchungszwecken im Hafen von Douala verbleibt. (Anmerkung: Die Ermittlungen sind abgeschlossen, das Schiff war nur noch zum Löschen der Reisladung im Hafen.) 

Das Ausmaß der Seeräuberei wird für Reeder, deren Schiffe den Golf von Guinea durchqueren müssen, der heute als das gefährlichste Meeresgebiet der Welt gilt, immer erschreckender. Aus diesem Grund haben einige Unternehmen beschlossen, nicht in Häfen wie Douala in Kamerun anzulegen oder die Küste Nigerias weitläufig zu umfahren

Übersetzung (fr) eines Artikels der Deutschen Welle - Original hier lesen
  
 

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