Seeschifffahrt
EU darf Handelsschifffahrt nicht zum Spielball einer verfehlten Flüchtlingspolitik machen!
Wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland berichtet, hat das deutsche Handelsschiff „MV Marina“ am vergangenen Sonntag auf Anweisung Maltas 77 Flüchtlinge von einem nicht seetauglichen Holzboot im Mittelmeer gerettet. Doch nun ist das Schiff zum Spielball zwischen Italien und Malta geworden. Beide Länder verweisen auf die Rettung im jeweils anderen Hoheitsgebiet und daher auf die Verpflichtung der Aufnahme der Flüchtlinge durch das jeweils andere Land. Medienberichten zufolge habe sich die Situation so zugespitzt, dass auf der „MV Marina“ nur noch Lebensmittel und Nahrung für sehr kurze Zeit vorhanden sind. Weder die Crew der „MV Marina“ noch ihr Schiff sind für die Rettung von Flüchtlingen aus dem Meer ausgestattet.
Die Präsidentin der Deutschen Seemannsmission (DSM), Dr. Clara Schlaich, erklärt dazu: „Die europäische Flüchtlingspolitik setzt Kapitäne und Crews rechtlichen und moralischen Konflikten aus. Als Seemannsmission sind wir im ständigen Gespräch mit Seeleuten und wissen, welche psychischen Belastungen und Nöte dadurch entstehen. Auch unsere Seemannsdiakoninnen und -diakone erleben in der Seelsorge und Beratung ein Gefühl der Hilflosigkeit durch das Versagen der europäischen Politik. Wir fordern die Politik auf, zu verbindlichen Lösungen im Interesse von Crews und Geretteten zu kommen.
Ich danke unseren Seeleuten in der Handelsschifffahrt für ihren Mut und ihre Entschiedenheit, mit der sie ihrer humanitären Verpflichtung nachkommen: Menschen in Seenot werden aufgenommen! Aufgabe der Politik ist es, auch die Retter nicht im Stich zu lassen.“