Seeschifffahrt
Seeleute sitzen wegen Corona-Krise auf Schiffen fest
Weltweit sitzen schätzungsweise zwischen 150.000 und 200.000 Seeleute wegen den Corona-Schutzmaßnahmen auf Schiffen fest und können nicht an Land. Über die Situation der Seeleute in Hamburg haben wir mit dem Seemannsdiakon Jan Oltmanns gesprochen.
Seeleute können wegen der Coronavirus-Schutzmaßnahmen und Reisebeschränkugen nicht von Bord der Schiffe oder zurück in ihre Heimat reisen, auch wenn ihr Einsatz schon seit Wochen beendet ist. Die Internationale Arbeitsorganisation ILO/IAO schätzt, dass bis zu 200.000 Seeleute festsitzen. Betroffen davon sind vor allem Menschen aus Indonesien, Osteuropa und Südamerika.
Sonderstatus für Seemannsmission Duckdalben
Eine Ausnahme bildet die Hamburger Seemannsmission Duckdalben, die einen Sonderstatus genießt. Diese wird so behandelt wie ein Besuch beim Arzt. Für einen Besuch dürfen die Seeleute ihr Schiff verlassen. Hier arbeitet der Seemannsdiakon Jan Oltmanns. In Hamburg, so sagt er, habe sich die Situation vor allem auf Kreuzfahrtschiffen etwas entspannt. Hier würden viele Seeleute mittlerweile wieder in ihre Heimat zurückkehren können. Das liege daran, dass die Reedereien sehr viele Beschäftigte an Bord hätten, für die sie Flieger chartern und entsprechende Vereinbarungen mit den Heimatländern aushandeln. Die Quarantäne als Voraussetzung für die Wiedereinreise in die Heimatländer hätten die Seeleute schon an Bord hinter sich gebracht.
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Auch Bremer Reederein betroffen
Weltweit sitzen über 150.000 Seeleute fest
Wegen der Corona-Pandemie dürfen Seeleute nicht ihre Schiffe verlassen und können nicht zurück in ihre Heimat. Die Bremer Seemannsmission betreut die Seeleute, deren Schiffe in Bremen liegen, täglich.
Sie sind häufig Wochen und Monate fernab der Heimat unterwegs – das sind sie gewöhnt. Doch die Corona-Pandemie verdoppelt teilweise den Aufententhalt an Bord und das ist denn auch für viele Seeleute zu viel: Sie leiden unter Heimweh und psychischer Belastung. Während an Land immer mehr Restriktionen gelockert werden, sitzen nach Angaben des Verbands Deutscher Reeder (VDR) weltweit mehr als 150.000 Seeleute auf ihren Schiffen fest. Am 25. Juni soll das verstärkt in den Fokus rücken, dann dann ist der internationale „Tag des Seefahrers“. Auf besondere Feierlichkeiten will die Bremer Seemannsmission aber in diesem Jahr verzichten. „Wir sind ganz klar der Auffassung, dass wir gerade in der Corona-Zeit täglich den ,Tag des Seefahrers' begehen“, sagt Diakon Magnus Deppe, Leiter der Seemannsmission.