DSM e.V.
Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Darum: wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.
Denn dazu ist Christus gestorben und wieder lebendig geworden, dass er über Tote und Lebende Herr sei. (Römer 14,8f.)
NACHRUF
Pastor Dr. h.c. Jürgen R. A. Kanz
* 22. Juli 1937
+ 23. Mai 2020
Wie erst jetzt bekannt wurde, verstarb der ehemalige Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission e.V., Pastor Dr. h.c. Jürgen R. A. Kanz, am 23. Mai 2020 im Alter von fast 83 Jahren.
Zwei seiner Weggefährten aus der Seemannsmission, Pastor Hero Feenders (Nachfolger im Amt des Generalsekretärs) und Seemannsdiakon Jörg Pfautsch (Antwerpen) erinnern sich:
Dr. h.c. Jürgen Kanz hat seine Aufgabe bei der DSM zu einer Zeit begonnen, als erste massive Kürzungen durch die EKD umzusetzen waren. In Zusammenarbeit mit Vorstand, Ständigem Ausschuss und Mitarbeitenden sind dazu Konzepte entstanden, die einen Fortbestand der Arbeit gewährleistet haben.
Einen eigenen Schwerpunkt hat Jürgen Kanz darin gebildet, dass er die DSM für das digitale Zeitalter vorbereitet hat. Internetauftritt und Domain hat er vorangetrieben und anwenderorientiert konzipiert, was sich bis heute bewährt. Und schließlich hat er den Leitbildprozess angestoßen, an dessen Ende der vielfach beachtete Leitspruch „support of seafarers‘ dignity“ stand. Dieser Leitspruch beschreibt auch heute noch punktgenau das, was Inhalt und Auftrag der Arbeit DSM bleiben muss. Jürgen Kanz hat hierin nachhaltig gewirkt.
Nach seiner Pensionierung übernahm er für drei Jahre die Verantwortung als ICMA-Generalsekretär. Darin drückt sich noch einmal seine Weltoffenheit und Internationalität aus, wie sich auch sein lebenslanges Eintreten für Belange der Ökumene darin spiegelt. Auch die ICMA hat ihm zu danken. (Hero Feenders)
Dr. h.c. Jürgen Kanz war von 1996 bis 2003 Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission e.V. Er steuerte in diesen Jahren das Schiff der Seemannsmission durch stürmische Gewässer und unsichere Zeiten. Konfrontiert mit Kürzungen der Zuschüsse der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), mussten neue Partnerschaften eingegangen werden, um die Arbeit der Seemannsmission, deren Netzwerk von Stationen und das Personal für die Seemannsbetreuung zu sichern.
"Die Seemannsmission steht in der Pflicht, Seeleute in ihrem Streben nach einem menschenwürdigen Leben zu unterstützen und dafür einzutreten", sagte Jürgen Kanz auf der Weltkonferenz der Deutschen Seemannsmission 2002.
Jürgen Kanz intensivierte und suchte die Kontakte mit ICMA-Partnern, den ITF-Seafarers‘ Trust und der ICSW (International Committee on Seafarers‘ Welfare), um auch Lösungen für die Arbeit der Deutschen Seemannsmission zu finden. Durch die aktive Mitarbeit in verschiedenen Projekten weltweit wurde die Deutsche Seemannsmission ein geschätzter und vertrauenswürdiger Partner. (Jörg Pfautsch)