Denkanstoss
Wunder und Geheimnis
Nachdenklich verließ ich das Kino, in welchem ich mir die Neuverfilmung von „Berlin Alexanderplatz“ in Anlehnung an Motiven von Alfred Döblins gleichnamigen Roman angeschaut hatte. Francis, ein Flüchtender aus Zentralfarika landet in Berlin und will sich dort eine Existenz aufbauen. Er will „gut sein“ gegen alles Böse wie er es immer wieder beteuert, weil er aus dem was hinter ihm liegt lernen will. Er gerät in die Hände des skruppelos Bösen, dass seinen permanennten Versuch „Gut zu sein“ sehr perfide und subtil kontakariert und am Ende dennoch auf der Strecke bleibt. Der Focus der Handlung ist auf den Flüchtenden Francis grichtet . Sehr deutlich wurde mir einmal mehr an dieser medialen Parabel die Frage, welche Chancen haben Menschen auf der Flucht tatsächlich in unserem Land, in unserem Sozialsystem. Sofort nach Antragstellung wird das Recht auf Asyl eingeschränk. Ohne ihr Zutun werden Flüchtende in die Grauzone von Legalität und Illegalität gedrängt, in das Spannungsfeld von Gut und Böse. Schamlos wird oft eben diese Situation ausgenutzt und am Ende zahlen die Geflüchteten die Zeche.
Eben dies wird in dem Film sehr deutlich herausgestellt. Zugleich zeigt er uns aber auch dies: Weiterhin an das Gute zu glauben, gegen alle Vernunft. Immer wieder aufzustehen und es erneut zu versuchen gegen die Unvernuft des Bösen.. Wenige Tage nach dem Kinobesuch fiel mir dazu ein Zitat von Ernesto Cardenal in die Hände: „Unser tägliches kleines Leben ist voller Wunder und Geheimnisse“ Eben dafür offen und sensibel zu bleiben hilft uns dem Bösen zu widerstehen und wir erleben das Wunder und das Geheimnis dessen was Gut ist.