Über uns
"lass fallen anker"
Ausgabe 2022 online.
Wir dachten, jetzt haben wir es endlich überstanden. Wir hatten eine ganze Reihe von Stürmen abgewettert. Und dann kam es schon wieder dicke.“ So geht es den Seeleuten im Jahr 2022. An Land schien für viele die Pandemie fast schon vorbei, aber die Seeleute spürten kaum die Wellen, jedenfalls waren die Wellentäler nicht sehr ausgeprägt. Es gab kaum Lockerungen zwischendurch. Die meisten hatten viele Monate keinen Landgang, auch in Zeiten, wo an Land vieles wieder möglich war. Alle sind furchtbar erschöpft.
Und dann der Krieg in der Ukraine. Seeleute sind davon betroffen, ganz direkt alle in der Region, wo Schiffe beschossen wurden.
Vor allem sind natürlich die Seeleute aus der Ukraine und aus Russland betroffen. Auf vielen Schiffen arbeiteten sie bisher zusammen.
Viele sagen immer noch: „Wir sind Seeleute, keine Politiker.“ Aber es gibt auch Spannungen. Das sind schwierige Zeiten für die Seeleute mit großer Herausforderung für die Seemannsmission. Wir wollen doch für die Seeleute da sein und für sie möglich machen, was nur geht! Vieles ging nicht mehr seit Beginn der Pandemie, und die Seemannsmission musste sich neu erfinden. Plötzlich gab es Lieferservice, Besuche an der Gangway, ganz viele digitale Kontakte, auch über die Chatplattform dsm.care, dazu all die Aktionen zum Impfen und Besuche bei Hunderten in Isolation. Inzwischen dauert die Pandemie schon so lange, das kostet noch mal mehr Kraft. Und jetzt noch dieser Krieg und die damit verbunde nen Auswirkungen auf die Schifffahrt und die Menschen an Bord und ihre Familien.