Weihnachten an Bord und Land im Jahre 2022
Gruß vom Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission, Matthias Ristau
Weihnachten ist für Seeleute schon immer eine schwere Zeit. Zum Fest wird das Heimweh noch größer. Wie sollen sie das Fest feiern so weit von der Familie und mit Menschen, mit denen sie zufällig zusammen arbeiten und leben?
In diesem Jahr spüren viele die Krisen besonders. Die Corona-Krise ist für die Seeleute noch gar nicht vorbei. Es gibt weiterhin viele Häfen, wo kein Landgang erlaubt ist. Und auch wenn die allermeisten Reedereien jetzt den Landgang erlauben, so gibt es welche, die immer noch die Seeleute an Bord einsperren.
Dazu noch die Krise durch den Krieg gegen die Ukraine, der zunächst alle Seeleute aus der Ukraine und ihre Familien betrifft. Aber auch viele andere Seeleute spüren die Auswirkungen auf das Zusammenleben an Bord.
In all dem kann „Fest“ sich leicht unpassend anfühlen, wie am falschen Ort, so wie die Heilige Familie auf dem Containerschiff.
Und doch war jene Heilige Nacht, in der Jesus zur Welt gekommen ist, genau so: an einem versteckten Ort und nicht zu Hause, sondern am unpassenden Ort, mit dem Neugeborenen in einer Krippe, weil es keinen Raum gab in der Herberge.
Doch genau so bringt Gott Hoffnung in diese zerbrechliche und zerbrechende Welt, die in der Heiligen Nacht auch nicht besser war. Versteckt am Rand der kleinen Stadt Bethlehem, in einer Krippe. Nur so ein paar Hirten, der Ochs und der Esel.
Seemannspastor Matthias Ristau ist seit März 2022
Generalsekretär der Deutschen Seemannsmission
weltweitSpäter noch die Sterndeuter aus dem Orient. So unscheinbar beginnt Weihnachten. Und genau da liegt die Hoffnung. Für alle, für die Weihnachten weit weg erscheint oder unpassend.
So ist es schön, wenn Seeleute es sich an Bord irgendwie schön machen, trotz allem. So ist es schön, wenn es unseren Leuten von der Deutschen Seemannsmission gelingt mit kleinen Geschenken Freude an Bord zu bringen.
So ist es schön, wenn die Familien der Seeleute feiern können und alle, denen es gerade nicht leicht fällt.
„Nun soll es werden, Frieden auf Erden“
Weihnachten geschieht gerade da, wo es „Nicht passt“
Ich wünsche Ihnen allen, an Bord, in fremden Häfen und an Land ein
Gesegnetes Weihnachten!