Leben aus dem Koffer (Votum)

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Votum: Leben aus dem Koffer        
Hafenlotse Matthias Meyer, Bremerhaven   

Für den Seemannsgottesdienst
21.09.2008


An sich eine wunderbare Vorstellung: Leben mit dem Koffer.

Es kommen uns Gedanken von Stränden.

Sonnenuntergänge

Mondscheinnächte

Kurz: Urlaubsstimmung kommt auf!


Es geht aber auch anders.

Was braucht ein Seemann für 4 Monate?
Ziemlich gross ist der Koffer.

Flugreise von Frankfurt nach Singapore.
Übernachtung im Hotel.

Transfer Hotel - Hafen
Ankunft an Bord.

Übergabe des jeweiligen Aufgabengebietes

Auslaufen.


In der Bibel finden wir an einigen Stellen etwas über Schiffe:

Über die Anzahl der Menschen auf einem Schiff finden wir nur an einer einzigen Stelle etwas:

In der Apg 27 verrät uns Lukas, der Freund und Wegbegleiter Paulus in Vers 37

Wir waren aber auf dem Schiff insgesamt 276 Seelen

Ein Schiff um die Zeit Christi hatte so etwa eine Länge von 37 m.

Pro Meter Schiff also ca. 8 Menschen, verteilt auf 3 Decks.

Heute ist die E-Klasse von Maersk fast 400 Meter lang.

Es teilen sich so um die 20 Menschen 14 Decks.

Auf 20 Meter Schiff also ein Mensch!

Wir können das als wirklichen sozialen Fortschritt feiern !?

Wir können aber auch fragen:

Ist 1 ein Mensch auf 20 Meter - übrigens bei einer Breite von über 56 Metern - einsam ?


Was macht man dagegen?

Heute hat jeder Mensch an Bord eine eigene Kammer, ein eigenes Bad.

Einige Seeleute haben heute einen Laptop
Einen DVD Player
Zusätzlich einen Fernseher.

Es gibt relativ viele Räumlichkeiten für ein geselliges Bordleben.


Es gibt aber keinen 7ten Tag an dem die Schiffsleute von heute ruhen.
Auf der Weser wird Nachts um 0300 der Seelotse angenommen, der das Schiff nach Bremerhaven bringt.

Schon jetzt ist etwa die halbe Besatzung auf den Beinen.

Dann kommt um 0500 der Hafenlotse mit seinen Schleppern.

Spätestens jetzt ist fast jeder auf den Beinen.

Schlepper werden fest gemacht.
Das Schiff wird an die Pier gebracht.
Ladebeginn noch bevor das Schiff richtig fest ist.

Da geht man nicht um 10.00 zum Gottesdienst!
Wo auch?

Was gibt es da aber im Überfluss:

Müdigkeit

Sehnsucht
Was macht die Familie? Eltern, Frauen, Männer, Kinder?

Oft begegnet uns menschliche Not und Verzweiflung.

In Jona 1, 6 finden wir eine passende Stelle:

In größter Not tat sich folgendes:

Da trat der Schiffskapitän zu ihm und sprach: Was ist mit dir, dass du so schläfst?

Bei aller Not - heute würde kaum noch ein Seemann, schlafend angetroffen werden.


Die heutige Not der Schiffsbesatzung unterscheidet sich von der Not früherer Tage:

Während in der Seefahrtgeschichte der Mensch Not litt, bedingt durch die Elemente:

Es kamen plötzlich Stürme auf

Trinkwasser wurde knapp

Proviant wurde schlecht, oder ging schlicht aus

ernährungs- und hygienebedingte Krankheiten machten sich breit

,leidet der Mensch heute an der Einsamkeit an Bord.

Auch auf einem Schiff kann Einsamkeit Folter sein. Bis der Koffer wieder gepackt wird.

Ich bin im Namen aller Seeleute sehr dankbar, dass die Seemannsmission es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Einsamkeit des Seemanns zu unterbrechen.

Zu Durchbrechen


Hierin liegt Hoffnung und Glaube

 

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