Abegail Fortich über das Leben der Seeleute
„Einsam sein kann man überall“
Die Philippinin Abegail Fortich betreut im Hamburger Hafen Matrosen. Ein Herzensjob, der sie von ihrem eigenen Heimweh ablenkt.
taz: Frau Fortich, warum sind Sie Seemannsbetreuerin geworden?
Abegail Fortich: Eigentlich durch Zufall. Mein Bruder ist Seemann, und von einem Hamburg-Aufenthalt kannte er den Seemannsclub „Duckdalben“. Er hat sich da sehr wohlgefühlt und sagte irgendwann zu mir: Warum bewirbst du dich da nicht, das ist so ein schöner Ort! Ich hatte ja auf den Philippinen ein Studium als Diätassistentin begonnen, es aber aus Geldmangel abgebrochen und später hier in Deutschland eine Ausbildung als Hauswirtschafterin gemacht. Ich habe mich also beworben und bekam die Stelle. Ein paar Jahre habe ich ohne Bezahlung gearbeitet. Inzwischen bin ich als Verwaltungskraft fest angestellt.