Festmachen - Mai 2014

Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus.

Galater 3,28 (Lutherbibel)  

festmachen 01 05 2014Zwei Drachen flogen durch die Luft, beide an einer Schnur durch jemand am Boden gesteuert. Sagt der eine zum andern: „Wie sehr wünsche ich mir, nicht an dieser Schnur festgehalten und durch jemand anders kontrolliert zu werden. Wenn ich nur meine Freiheit hätte; ich würde in die Höhe steigen und könnte mein volles Potenzial ausschöpfen!“ Genau in diesem Augenblick machte es einen Ruck und die Leine riss. „Wow! Mein Traum hat sich erfüllt. Und tschüss!“ Und ab ging ́s in die Höhe. Aber es dauerte nicht lange. Anstatt aufzusteigen stürzte er ab und verfing sich in einem Leitungsmast. Traurig sagte er: „Wie sehr wünschte ich, weiter an dieser Leine zu sein. Dann säße ich nicht hier fest.“

Freiheit! So viele Menschen wollen heute frei sein: Für junge Männer war früher das weite Meer Inbegriff ungebundener Freiheit. Anheuern auf einem Schiff, die Welt sehen, ungebunden und frei. Die Wirklichkeit ist heute meist anders. Harte Männerarbeit: ja. Oft mehr als erlaubt ist und fair. Und im Hafen kommt die Mannschaft im engen Korsett von Laden und Löschen oft erst gar nicht mehr an Land. Fühlt sich an Bord wie eingesperrt.

 

„Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So stehet nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!“ (Galater 5,1)


Zu was für einer Freiheit hat Christus uns befreit?

1. Christliche Freiheit macht unabhängig. Ich muss sie nicht immer neu auf Kosten anderer erkämpfen. Sie ist ein Gottesgeschenk, das mir und dem Men- schen neben mir gleichermaßen gilt - in jeder Lage.

2. Christliche Freiheit lebt aus Liebe und Glaube. Freiheit ist nur, wo geliebt wird. Liebe besteht nur, wo Freiheit ist. Gemeinschaft und Beziehungen aufbauen statt sie zu zerstören: das ist keine leichte Aufgabe - erst recht nicht auf engem Raum. Wie kann das gelingen?

3. Christliche Freiheit eröffnet ein Leben im Geist. Unseren Drachen blies glücklicherweise eines Tages ein starker Wind herunter. Jemand fand und reparierte ihn, und so flog er wieder. Und als er seinen alten Freund wieder traf, sagt er: „Ich möchte niemals wieder diese Schnur loslassen. Sie ist meine Freiheit.“ Der Wind des Geistes Gottes führt uns immer wieder zurück in die Liebe Christi, die uns wirklich frei macht, die geballte Faust zu öffnen und meinem Gegenüber zu reichen.

Diese Freiheit verbindet mich mit den Menschen, mit denen ich unterwegs bin - wo auch immer auf der Welt - und mit denen, die mir besonders am Herzen liegen, auch wenn ich gerade weit weg bin von ihnen.

Oberkirchenrat Dr. Ulrich Möller
Dezernent für Weltmission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung
Evangelische Kirche von Westfalen
 

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