Dennoch bleibe ich stets an dir; denn du hältst mich bei meiner rechten Hand, du leitest mich nach deinem Rat und nimmst mich am Ende mit Ehren an.
Psalm 73,23-24 (Lutherbibel)
Egal, wo wir uns befinden, in der Metropole Durban oder auf Hoher See, überall erfahren wir Momente der Freude, aber auch Zeiten der Angst, Not und Einsamkeit. Oder erleben Sie es anders? Ich gebe zu, daß ich mich trotz der politischen Unsicherheit, der hohen Kriminalität und Arbeitslosigkeit in Südafrika wohlfühle. Ich habe Hoffnung für die Zukunft. Unter den Gemeindegliedern kenne ich kaum eine Familie, die noch nicht von der Kriminalität, die mit grausamer Brutalität verbunden ist, betroffen ist. Es ist beängstigend. Dennoch geben sie nicht auf. Die Situation im Land hat sich geändert, und das muss so sein. Denn die Apartheidpolitik durfte nicht weitergeführt werden. Neue Wege sind gefunden worden und werden weiterhin gesucht. Kollektiv müssen wir Verantwortung wahrnehmen, um mit und für-einander dazu sein. Dabei ist der christliche Glaube und Gottes Wort wichtig.
Die Ökumene setzt ein ermutigendes Zeichen für die Menschen, die an den Rande der Gesellschaft geschoben sind. Zum Beispiel wird am Karfreitag ein Gottesdienst in der Stadt gefeiert.
Rund 7000 Christen treffen sich zum Sonnenaufgang und ziehen schweigend mit einem Kreuz durch die Straßen als Erinnerung, dass Christus sich für uns einsetzt. Das ist der Grund, warum wir trotz der Umstände sagen: „Dennoch“. Das ist ein mutiges Zeichen, auch wenn sich nicht sofort etwas ändert. Da ist Hoffnung, daß die Behörden vielleicht reagieren. „Dennoch“: Denn wir haben den Zuspruch Christi, bei uns zu sein. „Dennoch bleibe ich stets an dir“ - nicht am politschen System, sondern an dem Herrn, der alles in der Hand hat und der in den Shacks, wie auch in den Villen der Reichen ist. „Dennoch“: Weil Gott festhält. ”Du hältst mich bei meiner rechten Hand.” Darin gründet sich der Glaube. Daran richtet der Mensch sich auf. Daran kann ich mich hochziehen, wenn ich zu versinken drohe. Gott ist treu. Darum: „Dennoch bleibe ich stets bei dir.“ Es lohnt sich, denn „du leitest mich nach deinem Rat.” Wir sagen „dennoch” nicht wegen uns, sondern wegen Gott. „Du nimmst mich am Ende in Ehren an.” Gott hält uns bis zum Ende. So können eigene Kräfte ausreichen, bis das Leben zu Ende geht. Gott hält, Gott leitet, Gott nimmt am Ende an.