Der 25. Juni ist der Internationale "Tag des Seefahrers"
Seeleute – unterwegs im Zentrum der Globalisierung
DSM-Generalsekretärin: "Seeleute verdienen Beachtung und Wertschätzung"
Der 25. Juni ist der von den Vereinten Nationen ausgerufene internationale "Tag des Seefahrers". Mit Blick auf das diesjährige Motto "At Sea For All" (Auf See für alle) erinnert die Generalsekretärin der Deutschen Seemannsmission e.V. (DSM), Pastorin Heike Proske (Sitz Bremen) deshalb an die weltweit unverzichtbare Rolle der Seeleute und die gesellschaftliche und wirtschaftliche Bedeutung dieses Berufs. "Seeleute verdienen Beachtung und Wertschätzung", sagt sie. "Rund 1,5 Millionen Seeleute sichern mit ihrer Arbeit die logistische Grundlage unseres gewohnten Alltags. Weltweit halten sie mit der Transportleistung der Schiffe das Rad des globalen Güter- und Warenaustausches in Bewegung. Dies von den Verbrauchern meist unbemerkt und unter Arbeitsbedingungen, die in keiner Hinsicht der Bedeutung ihrer Arbeit entsprechen."
Auch Flüchtlingssituation und Piraterie wirken sich aus
"Seeleute sind im Zentrum der Globalisierung auf den Meeren unterwegs. Die physischen und psychischen Belastungen in diesem Beruf haben sich durch den gestiegenen Zeit- und Kostendruck massiv verändert und zugenommen. Hinzu kommt, dass Seeleute in ihrem Arbeitsalltag hautnah mit weiteren Folgen der Globalisierung konfrontiert sind", stellt die DSM-Generalsekretärin fest.
"Die Flüchtlingssituation im Mittelmeer und in Südostasien wirkt sich auf die Handelsschifffahrt ebenso aus wie die Piraterie. Anders als für professionelle Retter gibt es für Seeleute keine verpflichtende psychologische Nachbetreuung. Einzige Ansprechpartner sind dann häufig die Mitarbeitenden der Seemannsmission. Immer wieder melden sich Seeleute bei unseren Stationen oder in der Bremer Zentrale, weil sie mit dem Erlebten nicht fertig werden und Hilfe brauchen", sagt sie.
"Zunehmend tritt in der Arbeit der Seemannsmission - insbesondere durch die Flüchtlingssituation und Piraterie - die Seelsorge in den Vordergrund. International legt die Deutsche Seemannsmission seit einiger Zeit besonderes Gewicht auf die psychosoziale Unterstützung von Piratenopfern und Hilfen für Seeleute in der Flüchtlingskrise. Die Begleitung von Seeleuten und ihren Familien sind mehr als Notfallversorgung, das ist - leider – Teil unserer täglichen Arbeit."
Deutschland setzt Zeichen der Anerkennung
Die DSM-Generalsekretärin registriert aber wichtige Zeichen der Anerkennung für Seeleute: "Erstmals unterstützt seit Anfang 2016 Deutschland die Arbeit von "Welfare Organizations" an Land - also auch die Stationen der Deutschen Seemannsmission im deutschen Inland - finanziell. Der Bund setzt damit die Vorgaben des seit 2013 für Deutschland geltenden Internationalen Seearbeitsübereinkommens (ILO-Maritime Labour Convention) in die Tat um." Darüber hinaus finanziert sich die DSM weiterhin aus Kirchensteuern, Spenden und freiwilligen Schiffsabgaben der Reeder - im Inland wie bisher und im Ausland ausschließlich.