Deutscher Evangelischer Kirchentag Berlin - Wittenberg (24. bis 28. Mai 2017)
Gedenkveranstaltung am 26. Mai am Berliner Hauptbahnhof
#Fluchtgedenken: Schweigeminute für mehr als 10.000 Tote
Mit einer Gedenkveranstaltung am Berliner Hauptbahnhof und einer großen Plakatkampagne protestiert ein breites Bündnis von kirchlichen und nichtkirchlichen Organisationen gegen das Sterben im Mittelmeer. Sie schließen sich damit der Schweigeminute beim 36. Deutschen Evangelischen Kirchentag in Berlin an. Der Kirchentag unterbricht sein gesamtes Programm für die Toten der europäischen Außengrenzen am Freitag, 26. Mai 2017, um 12 Uhr.
Die Gedenkveranstaltung ab 11 Uhr und die Schweigeminute um 12 Uhr erinnern an die mehr als 10.000 Menschen, die in den letzten drei Jahren auf ihrer Flucht nach Europa ums Leben gekommen sind. In Anlehnung an die Losung des Kirchentags steht die Kampagne unter dem Motto „Du siehst mich – Siehst du mich?“. Dieses Motto steht auch im Mittelpunkt der Plakatkampagne. „Wir dürfen uns nicht an dieses tausendfache Sterben gewöhnen“, so Manfred Rekowski, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland und Vorsitzender der Kammer für Migration und Integration der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD): „Wir beklagen nicht die Opfer einer Naturkatastrophe, sondern die Opfer einer Politik, die auf Abschreckung und Abschottung setzt. Dies ist mit dem christlichen Verständnis von Nächstenliebe und einer gottgegebenen Menschenwürde nicht vereinbar.“
Die Gedenkveranstaltung findet am Freitag, 26. Mai 2017, ab 11 Uhr vor dem Berliner Hauptbahnhof (Washingtonplatz) statt. Die Deutsche Seemannsmission schliesst sich der Schwiegminute auf dem Markt der Möglichkeiten (MdM 2.1-E 01) an.