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Ich finde das gut. Ich bin dafür, dass die Geschäfte sonntags zu bleiben. Obwohl ich es hier in UK ganz gut finde, dass ich nach dem Gottesdienst noch mal eben Milch kaufen gehen kann. Aber prinzipiell bin ich dagegen.
Aber ich finde, Krankenhäuser und soziale Einrichtungen oder auch unsere Bordseelsorge müssen 7 Tage erreichbar sein. Also ist diese Regelung eher etwas für die anderen?!
Was bedeutet das konkret? Sonntags nicht einkaufen (auch nicht im Onlinehandel?), nicht im Garten arbeiten? Nicht die Sitzung am Montag vorbereiten?
Vielleicht ist das aber auch eine biblische Weisung, die wir hier gar nicht mehr so brauchen. Wir haben, anders als damals Urlaubsregelungen, halbwegs regulierte Arbeitszeiten und Mittagspausen. Für freie Zeit ist also gesorgt. Da muss man auf diesen freien Tag nicht mehr so genau schauen.
Gott den Tag weihen, das ist schon etwas anderes. Das nimmt mich in die Pflicht. Wie tue ich das? In Andacht, mit Ritualen, indem ich dankbar ausschlafe?
„Applaus Applaus, für deine Worte, mein Herz geht auf...“ heißt es im Schlagertext. Ja, so ist das, Worte wirken und sind keineswegs Schall und Rauch. Man braucht nur einmal in die Augen eines Kindes zu schauen bei einem liebevollen Wort des Lobes und der Anerkennung.
Aber andersherum geht’s leider auch. In der sozialen Beratungstätigkeit der Diakonie gibt es die Erfahrung, dass Menschen Hilfe brauchen, weil sie sich belastet fühlen - durch Worte.
Manchmal fressen sich harte Worte, besonders solche des Hohns, der Beschuldigung, der Wut und Ablehnung oder Verachtung in das Leben von Menschen und „gehen unter die Haut“, bis zu so großer Bedeutung, dass sie Ursache einer Krank- heit werden können.
Worte unter Menschen sind wirkungsmächtig, Worte sind Taten. „Die Wörter sind Steine“, dichtet Carlo Levi.
In der Seelsorge der Seemannsmission kennen wir die beschwerende Situation von Seeleuten, die an Bord gehen mussten, obwohl zu Hause Probleme z. B. in der Familie, zwar angesprochen sind, aber noch nicht gelöst werden konnten. Da nagt es, bleibt kleben, gärt und treibt.
Geschafft.
Das habe ich hinter mich gebracht.
Da bin ich hindurch gegangen.
Das habe ich durchgestanden.
Die Seereise, die mich von allen trennte, die zu mir gehören.
Der Sturm, durch den ich gefahren bin, der das Leben an Bord ungemütlich machte.
Die Untiefe, die mich in Sorge versetzte.
Der Streit, der mein Leben beeinträchtigte.
Ein Stoßseufzer, wenn das vorbei ist.
Geschafft. Dann sind wir erleichtert. Wir schauen in die Zukunft, vielleicht sind wir sogar stolz auf das Erreichte. Oder einfach nur froh, dass es vorbei ist. In jedem Fall wechselt in diesem Moment die Blickrichtung. Wir wenden uns dem zu, das oder die uns gut tun – die, die uns verbunden sind, der Sonne nach dem schlechten Wetter, dem guten Miteinander.
„Es ist vollbracht.“ Jesus Christus sagt den Satz am Kreuz. In diesem Moment des Todes ist es kein Blick nach vorn. Das ist der Blick zurück. Er hat durch- gehalten. Bis zum – bitteren – Ende.
Aber, und das ist der Punkt: er ist seiner Linie, seiner Menschenfreundlichkeit und vor allem sei- ner Gottes Zugewandtheit treu geblieben. Seinen NachfolgerInnen hat er eine neue Sicht auf Gott und Glauben gegeben. Alles dies hat er geschafft. „Es ist vollbracht.“ Da ist kein Rückblick im Zorn. Das klingt nicht danach, dass er zerschlagen ist und sein Schiff des Lebens untergegangen ist. Und doch sagt er einen abschließenden Satz. Denn, so steht es unmittelbar danach im Lukasevangelium: „Er ließ den Kopf sinken und starb.“
So war es an diesem Todestag Jesu, den wir als Karfreitag benennen. Für seine AnhängerInnen ist es eine Katastrophe. Dann erleben sie Auferstehung drei Tage danach. Ostern.
Im Blick von Ostern her treffen sich unser „Ich habe es geschafft“ und Jesu „Es ist vollbracht“.
Die Erinnerung an beide Sätze möge uns ermutigen. Unseren Kopf halten wir dann im Vertrauen auf Gott selbst in den erdrückendsten Lebenslagen oben, und sehen mehr als die Notlage selbst. Wir gewinnen Kraft und Weg durch den Sturm, auf der Seereise, in der Untiefe. Gott ist mit uns.
Als Kind war ich oft mit meiner Großmutter im katholischen Gottesdienst, obwohl ich evangelisch bin. Besonders schön fand ich, dass es in jedem Gottesdienst irgendwann hieß: „Gebt Euch ein Zeichen des Friedens!“ und ich zu meinen wildfremden Nachbarinnen und Nachbarn „Friede sei mit dir!“ sagen konnte. Plötzlich fühlte ich mich mit diesen Menschen verbunden, mit denen ich ansonsten nur die Kirchenbank teilte.
Die Weichen für eine gelungene Begegnung sind mit so einer freundlichen Begrüßung schon gestellt: Ich komme in friedlicher Absicht. Das ist ja das, was ich auch mit einem Händedruck übermittle. Meine Körpersprache zeigt, dass die Hände offen sind - ich trage keine Waffen, verberge nichts – „Friede sei mit dir!“
Solche friedliche Begrüßung sollte unser christliches Erkennungszeichen sein, so war es jedenfalls ver- mutlich in der Zeit der ersten Christen.
Jesus gibt sich mit diesem Gruß den Seinen nach der Auferstehung zu erkennen. Er baut ihnen damit ein Brücke des Verstehens und des Vertrauens: seht her, ich bin immer noch derselbe und begrüße euch wie früher.
Jesus eröffnet damit auch eine geradezu feierliche Situation: er nimmt die Jünger mit hinein in seinen Auftrag. So wie Jesus von Gott gesandt ist, so sol- len auch die Nachfolgerinnen und Nachfolger Gesandte sein. Er überträgt seine Vollmacht und seine friedliche Absicht durch den Geist auf die, die den Glauben weitertragen. Auch auf uns. Seine Mission geht weiter.
„Das erklärt sich doch selber“, sagt mein Mann, gefragt, was ihm denn zu dem Monatsspruch einfiele: „Glauben ist doch besser als Wissen, das Wissen ändert sich ständig, unser Glaube ist immer derselbe, da er sich aus der Zuversicht speist“.
Woher haben Menschen denn diese Zuversicht des Glaubens, dieses Grundvertrauen in das Leben? Der Verfasser des Hebräerbriefs setzt dem Zweifel, dem unsicheren Ahnen und dem Nichtglauben eine Fülle von Geschichten aus dem Alten Testament entgegen: Solchen Glauben kann man nicht erklären, nur bezeugen.
Auch heute gibt es Menschen, deren Glaube sie im Leben zum außerordentlichen Engagement motiviert und die auch bei Rückschlägen nicht den Lebensmut verlieren, sie sind überzeugte und überzeugende Gläubige.
In meiner ärztlichen Praxis begleite ich oft Men- schen in Krisen. Dabei ist es im großstädtischen Hamburg nicht mehr selbstverständlich, dass Menschen ihr Lebensvertrauen aus dem Glauben beziehen.
Aber auch da, wo Menschen religiös sind, der Glaube jedoch nicht durch die Krise trägt, wo das Vertrauen zu Gott, zu den Menschen und zum Leben nicht ausreicht, um die Verzweiflung und die Angst zu beherrschen, kann es doch gelingen, den Blick zu wenden und Hoffnung zu schöpfen:
Ich mag das Leben, durchaus auch das gute Leben. Ich bin allerdings auch ein Freund der Gerechtigkeit und wenn ich unter dieser Vorgabe auf die Welt schaue, dann hätten Engel als Erdengäste jede Menge Arbeit, denn es gibt auf dieser Welt vieles zu korrigieren.
Die Ungleichheit zum Beispiel.
Die einen haben Mangel an Wasser, Mangel an Nahrung. Keine Wohnung, keinen Frieden, keine Freiheit.
Die anderen haben von all dem reichlich. Aber Angst vor der Zukunft. Es könnten ja die zu Ihnen kom- men, die von all dem nichts oder nur wenig haben.
Was dann tun? Die Türen fest verschließen, ebenso die Herzen? Das Mitgefühl verstecken?
Oder doch mal was riskieren?
Die Türen öffnen zum Beispiel.
In die warme, gemütliche Stube, an den wohl ge- deckten Tisch bitten, einen Tee zusammen trinken, sich erzählen, was einen bewegt, was man bewegen möchte?
Vieles liegt weltweit im Argen. Kriege, Verfolgung und die Folgen des Klimawandels zwingen Menschen, sich auf einen ungewissen Weg zu machen und Zuflucht in anderen Ländern zu suchen. Auch in unserem reichen Land leben Menschen in Armut und sehen für sich keine Zukunftsperspektive. Das schiere Ausmaß an Ungerechtigkeit lässt uns oft mit einem Gefühl der Hilflosigkeit zurück.
Was kann ich als einzelner Mensch tun? Auch ich kenne dieses Gefühl. Man streitet als Politikerin für die gute und gerechte Sache und weiß doch, dass man eine wahrhaft gerechte Welt wahrscheinlich nicht erreichen wird. Aber ist das ein Grund zu resignieren und aufzugeben? Nein! Daran erinnert uns auch dieser Vers aus dem Buch Hosea.
Gerechtigkeit ist nichts, was von alleine kommt. Sie muss von uns gesät und gepflegt werden. Ein gerechterer Zustand ist nichts, was - einmal erreicht - keiner Anstrengung mehr Bedarf. Im Gegenteil. Nach der Ernte muss neu gepflügt und neu gesät werden. Zum einen, weil Gerechtigkeit ein fragiles Gut ist, zum anderen, weil die Frage. was überhaupt gerecht ist, auch immer wieder neu beantwortet werden muss.
Im Vertrauen auf den Gott, der die Liebe ist und der alle Menschen bedingungslos liebt, engagieren sich Christinnen und Christen am Bahnhof in Bremen seit 1898 für Menschen in Not.
Die Bahnhofsmission ist gelebte Kirche am Bahnhof. Damit sind Kirche und Christentum dort präsent. So wie in den Häfen die Seemannsmissionen. Der Bahnhof ist ein besonderer Ort inmitten unserer Gesellschaft: Als Tor zur Stadt und gleichzeitig Tor zur Welt ist er Treffpunkt, Zentrum pulsierenden Lebens.
Hier machen sich Lebensträume und Sehnsüchte fest, aber auch Schmerz, Trauer und Verzweiflung über all das, was im Leben zerbrochen, verloren oder falsch gelaufen ist. Kaum anderswo treffen die Extreme von Reich und Arm, Hektik des Alltags und Leere des Lebens, von Menschenmassen und Einsamkeit, von Wiedersehensfreude und Abschiedsschmerz so deutlich aufeinander.
Nach dem Vorbild Jesu achten wir darauf, dass Menschen auch in Not und Armut ihre Würde nicht verlieren. Jesus hat uns gezeigt, dass Menschen Begegnung, Berührung und Wertschätzung brauchen, um aufgerichtet und geheilt zu werden.
Es gibt wirklich viel Schönheit in der Welt. Für Gott ist eigentlich alles schön und in Ordnung (so heißt es in der Schöpfungsgeschichte). In seinem großen Plan der Dinge passen all die kleinen und anscheinend chaotischen Sachen zusammen, im Lichte der Ewigkeit.
Das Problem ist nur, dass Menschen diese Schönheit und die große Bedeutung des Lebens nicht vollständig erfassen können. Für uns ist das Hässliche sichtbarer als das Schöne, wir sehen Endlichkeit statt Ewigkeit.
Vom Verfasser des Buches Prediger in der Bibel heißt es in der Tradition, er sei ein reicher und mächtiger Mann von königlicher Abstammung. Er hat quasi alles und er sieht sie als Resultat seiner Mühe und als Segen vom Himmel. Trotz seines quasi perfekten Lebens fühlt sich der Prediger nicht völlig zufrieden. Und er sieht dies Hässliche des Lebens, das was fehlt, den Mangel.
Der Prediger klagt über etwas Hässliches am Leben - die Ungerechtigkeit der Welt, die Unterdrückung der armen und ehrlichen Arbeiter durch die Mächti- gen (4,8ff). Diese Unterdrückung bleibt oft folgen- los für die Mächtigen.
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